Was passiert mit unserer Haut bei winterlichen Temperaturen?
Trockene Haut kennen wir alle. Es spannt und juckt und besonders im Winter gerät der Fett- und Feuchtigkeitshaushalt unserer Haut aus dem Gleichgewicht. Die kalte Luft enthält so gut wie keine Feuchtigkeit und entzieht unserer Haut Wasser. Man könnte fast sagen, die Haut wird zu einem ausgetrockneten Schwamm – spröde und hart.
Bei Kälte fährt unsere Haut ihre Talgproduktion herunter und bei weniger als 8 Grad Celsius, produziert sie sogar überhaupt kein Fett mehr. Aber unsere Haut wird nicht nur trocken und rissig, sondern auch extrem dünn. Zusätzlich ist die Haut im Winter einem ständigen Warm-Kalt-Wechsel und der extrem trockenen Heizungsluft ausgesetzt, was schnell Rötungen, einen Juckreiz, oder sogar Ekzeme hervorrufen kann. In diesen Jahreszeiten braucht die Haut also eine ganz besondere Zuwendung.
DOCH WIE PFLEGT MAN DIE BETROFFENEN STELLEN RICHTIG?
Gesichtspflege – Mehr Fett als Feuchtigkeit
Besonders im Gesicht kann es schnell zu sehr trockenen, schuppigen Stellen kommen, weshalb es wichtig ist, die Haut mit einer reichhaltigen Creme zu versorgen. Dabei sollte diese einen geringen Wasseranteil und keine künstlichen Emulgatoren enthalten, da diese der Haut beim Waschen noch mehr Feuchtigkeit entziehen, als sie ohnehin schon verliert. Besonders Menschen mit empfindlicher Haut, sollten außerdem darauf achten, dass ihre Creme so wenige Inhaltsstoffe wie möglich enthält und auf Farbstoffe, Duftstoffe und Alkohol verzichtet.
GESICHTSPFLEGE FÜR SEHR TROCKENE HAUT
Natürliche, gut verträgliche und pflegende Inhaltsstoffe sind dagegen Gold wert!
Das können zum Beispiel Mandel-, Jojoba- und Weizenkeimöl sein, aber auch Shea-Butter. Viele Feuchtigkeitscremes enthalten den Harnstoff Urea. Dieser bindet Feuchtigkeit, sollte jedoch nur mit einem Anteil von höchstens 10 Prozent vorhanden sein. Rückfettend wirken außerdem Wirkstoffe wie Panthenol, Pantothensäure, Allantoin und Vitamin E.
Aber Vorsicht: Nicht immer wieder nachcremen! Wenn die Haut weiterhin spannt, lieber auf eine Creme mit höherem Fettanteil zurückgreifen.
AUCH DIE HÄNDE BRAUCHEN SPEZIELLE PFLEGE
Unsere Hände leiden im Winter ganz besonders unter den eisigen Temperaturen. Sie besitzen generell schon sehr wenige Talgdrüsen und produzieren bei Kälte somit noch weniger Fett. Das angenehme Händewaschen, mit heißem Wasser und Seife, greift die Schutzhülle der Haut zusätzlich an, weshalb man darauf achten sollte, lediglich lauwarmes Wasser und eine hautfreundliche Seife, am besten pH-hautneutral, zu verwenden. Danach gut abtrocknen und direkt im Anschluss eincremen.
Hierbei eignen sich Inhaltsstoffe wie Olivenöl, Nachtkerzenöl und Urea, sowie Vitamin A und E und Panthenol. Sie fördern die Regeneration der gereizten Haut an den Händen. Hauptsache die Handcreme ist schön fett und reichhaltig.
Tipp: Draußen Handschuhe tragen!
Der Klassiker: Rissige, spröde Lippen im Winter
Die sensible Haut unserer Lippen ist nicht nur ganz besonders dünn, sondern besitzt auch zudem kaum Talgdrüsen. Umso wichtiger ist es hierbei, eine passende Pflege zu verwenden, denn sonst droht ein Teufelskreis: Man cremt und cremt und es wird immer schlimmer.
Natürliche Öle und vor allem Wachse sind ideal, genauso wie Honig, welcher rissige Stellen schnell heilt. Auch der Wirkstoff Panthenol eignet sich hier wieder hervorragend. Verzichten sollte man unbedingt ebenfalls wieder auf Emulgatoren.
Achtung: Auch im Winter ist, besonders auf den Lippen, ein UV-Schutz wichtig! Vor allem bei Schnee gewinnen Sonnenstrahlen an Intensität.
DER GANZE KÖRPER FREUT SICH ÜBER EINE REICHHALTIGE PFLEGE
Zwar sind die Hände, oder auch das Gesicht meist im Winter besonders trocken, aber dennoch freut sich auch unser gesamter Körper, wenn er in diesen Jahreszeiten ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt und gepflegt wird. Hierbei empfiehlt es sich auch gerne mal zu einem Körperöl zu greifen. Am besten trägt man es direkt nach dem Duschen auf. Wenn die Haut noch leicht feucht ist, zieht es besonders schnell ein. Auch Duschöle sind eine gute Alternative, da diese schon während der Reinigung rückfettend wirken
Vorsicht bei langen Bädern!
Zwar gibt es an kalten, dunklen Tagen oft nichts gemütlicheres, als ein heißes, ausgedehntes Bad am Abend, jedoch entfettet der lange Kontakt zwischen Wasser und Haut extrem. Besonders auf Schaumbäder sollte man in kalten Zeiten verzichten, da diese speziell durch ihre Tenside, die Fette aus der Haut lösen. Stattdessen sollte man lieber zu rückfettenden Badesalzen, oder pH-hautneutralen Bädern mit Öl greifen.
Auch mit Peelings sollte man sehr sparsam umgehen, da die enthaltenen Rubbelkörper, die eigentlich zu einer weichen, sanften Haut beitragen, im Winter oft das Gegenteil hervorrufen. Hier eignen sich alternativ Produkte mit Enzymen, statt Rubbelkörper, da diese die Hautschüppchen sehr sanft abtragen.
Unreine Haut vorbeugen
Bei allen guten Ratschlägen gegen trockene Haut ist natürlich zu beachten, dass man nicht automatisch bei niedrigeren Temperaturen seine komplette Pflegeroutine umstrukturieren sollte, sondern erst dann, wenn die Haut es auch wirklich verlangt. Ansonsten werden die Poren verstopft und es drohen unschöne Pickel und Unreinheiten. Oft reichen ein paar Tropfen zusätzliches Gesichtsöl, oder die Anwendung von feuchtigkeitsspendenden Gesichtsmasken ein paar Mal die Woche. Bei Waschlotionen, welche im Normalfall die Haut entfetten, sollte man nun eher zu Produkten greifen, die dem pH-Wert der eigenen Haut stark ähneln.
AUCH DIE ERNÄHRUNG SPIELT EINE ROLLE!
Nicht nur im Sommer ist es wichtig, ausreichend viel zu trinken. Im Winter verlieren wir durch die kalte Luft ebenfalls viel Wasser und sollten deshalb täglich mindestens 1.5 bis 2 Liter Flüssigkeit zu uns nehmen. Außerdem lässt sich mit der richtigen Ernährung im Winter die Haut von innen stärken.
Hierbei eignen sich besonders gut pflanzliche Öle aus Leinsamen, Chiasamen und Hanf, da diese die Haut von innen mit Omega-3-Fettsäuren versorgen.
Wundermittel Avocados: Durch ihre vielen, gesunden Fette, sorgen Avocados für eine zarte Haut!
Aber auch Fisch und Salate mit guten Ölen sind super für kalte Jahreszeiten. Ansonsten tragen natürlich Vitamine und Mineralstoffe ebenfalls zu einer gesunden Körperhülle bei und sollten sowohl im Sommer, als auch im Winter auf dem Speiseplan stehen. Vitamin C stärkt das Immunsystem und schützt die Haut vor Schadstoffen aus der Luft, genauso wie Vitamin E, was zusätzlich die Haut auch noch vor Alterung schützt. Zink und das Vitamin Biotin schützen vor Entzündungen und Ekzemen, und hilft der Haut bei ihrer Regeneration.
DAS KANN MAN AUSSERDEM VORBEUGEND TUN
Trotz der kalten Temperaturen draußen ist viel Bewegung an der frischen Luft wichtig, denn es regt nicht nur die Durchblutung der Zellen an, sondern auch die Schweißbildung, was dazu führt, dass die Haut besser versorgt wird. Gut einpacken ist dabei das Wichtigste! Mütze, Schal, Handschuhe… Umso besser die Haut vor Wind und Kälte geschützt ist, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie austrocknet. Und zu guter Letzt: Lüften! Mit der trockenen Heizungsluft, sinkt die Luftfeuchtigkeit extrem, weshalb es umso wichtiger ist, regelmäßig den Raum mit frischem Sauerstoff zu versorgen. Pflanzen und Luftbefeuchter für den Heizkörper können der trockenen Heizungsluft ebenfalls entgegenwirken.