Parfum mit Vetiver- Clement Gavarry

Vetiver – ein Duft voll kraftvoller Exotik

Veti- was? Nicht ganz – Vetiver ist ein tropisches Gras, das vielseitig als Duftstoff eingesetzt wird. Gräser im Parfüm mögen zwar etwas seltsam klingen, aber Vetiver ist Bestandteil zahlreicher Klassiker!

Als Vetiver bezeichnet man ein Süßgras aus den Tropen. Es wird bis zu 1,5 Meter hoch, jedoch ist für die Parfümindustrie vor allem das unter der Erde interessant, denn aus den Wurzeln wird das ätherische Öl gewonnen. Intensiv, holzig und erdig – mit diesen Duftnuancen schmückt es traditionsreiche Düfte aus dem Hause Lalique, Hermès und natürlich die unangefochtene Hommage an diesen Duftstoff: „Vetiver“ von Guerlain.

Ein Süßgras mit Aroma

Vetiver ist eine tropische Pflanze aus Asien, die vor allem in Indien und Indonesien vorkommt, aber auch in zahlreichen anderen tropischen Gefilden anzutreffen ist. Das Süßgras zählt zu den besonders großwüchsigen Arten, denn es wird bis zu 1,5 Meter groß. Noch spektakulärer ist allerdings das Wurzelwerk, das bis 3 Meter tief in die Erde vordringt und ein kräftiges Geflecht bildet. Vetiver wird deswegen auch sehr gerne als Erosionsschutz eingesetzt. In ihrer Heimat wird Vetiver auch gerne als Viehfutter verwendet und aus den Wurzeln lassen sich Körbe und anderes Flechtwerk herstellen.

Eine besondere Verwendung findet Vetiver jedoch als kräftiger und exotischer Duftstoff in Parfüms. Das Öl wird durch Wasserdampfdestillation aus den Wurzeln der Pflanze gewonnen. Bei der Ernte wird die gesamte Pflanze mit ihrem umfangreichen Wurzelwerk aus dem Boden gehoben. Die Wurzeln werden vom Rest abgetrennt, getrocknet und gereinigt. Dann sind sie bereit für die Destillation, bei der das dunkle, zähflüssige Öl gewonnen wird.

Das Vetiveraroma ist sehr kräftig und komplex und hat auch eine beruhigende Wirkung, weswegen es auch in der Aromatherapie sehr beliebt ist. Es ist Bestandteil zahlreicher Parfüms, denen es mit seinem holzig-erdigen Charakter eine tiefe, orientalische Note verleiht. Aber auch in Kosmetika und der Naturheilkunde findet es Anwendung.

Vetiver bringt Charakter ins Parfüm

Vetiver findet mit seinem temperamentvollen Duft, der ein wenig an Patchouli erinnert, vor allem in Nischenparfüms Verwendung. Der Duft ist sehr charakteristisch und wird häufig mit Holz, Wald und Moor assoziiert. Es wird meist in der Basisnote eines Parfüms eingesetzt, da es auch als Fixator fungiert. Es bindet nämlich andere flüchtigere Duftstoffe, die sonst sehr schnell verfliegen würden. Mit seinem voluminösen, schweren Aroma wird Vetiver meist direkt am Anfang beim Riechen des Parfüms wahrgenommen. Deswegen bilden Vetiver-Düfte auch eine eigene Kategorie innerhalb der Parfüms, da sie so markant sind und man sie sehr deutlich erkennt.

Je nachdem wie lange das ätherische Öl reift, wo es herkommt und wie es verarbeitet wurde, finden sich natürlich ganz unterschiedliche Duftnuancen. Neben seinem rauchig-erdigen Duft bildet Vetiver auch Aromen von Schokolade, Grapefruit oder Zitrus. Vetiver ist äußerst vielseitig und definitiv einen Versuch wert!

Weitere Anwendungen von Vetiver

Vetiver kann aber noch viel mehr. Es ist nicht nur wegen seines faszinierenden Dufts beliebt, sondern auch wegen seiner positiven Eigenschaften. In der Aromatherapie wird es wegen seiner beruhigenden Eigenschaften geschätzt und soll dabei helfen, die Menschen wieder zu erden. Es wird bevorzugt bei der Stresstherapie gegen Nervosität eingesetzt. In der Naturheilkunde kommt es auch als Massageöl oder Badezusatz besonders bei Rheuma, Arthritis und Muskelschmerzen zum Einsatz. Es soll das Immunsystem stärken, Hautreizungen lindern und die Psyche stabilisieren. Außerdem soll es wirksam gegen Motten sein.