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Keine Frage: Der Bart ist „in“. Nach einer Studie aus dem Jahr 2015 tragen mehr als die Hälfte der europäischen Männer einen Bart. In Deutschland sind es immerhin stolze 45 Prozent. Männer mit Bart fühlen sich attraktiver und dabei ist es egal, ob sie einen Drei-Tage-Bart, einen Vollbart oder einen Schnauzer tragen. Gleichzeitig ist das modisches Accessoire aber mit vielerlei Klischees und Mythen behaftet. Wir klären die gängigsten Mythen auf.
MYTHOS 1: FRAUEN MÖGEN KEINE BÄRTE
Das männliche Gesichtshaar ist nicht jedermanns Sache – bei kaum einem anderen Thema herrschen solch entgegengesetzten Auffassungen darüber. Ist der Bart nun sexy oder nicht? Natürlich lässt sich diese Frage kaum pauschal beantworten – es gibt schließlich unzählige Barttypen. Die eine Dame mag vielleicht den Drei-Tage-Bart, die andere steht auf die Schifferkrause und wieder die andere mag am liebsten ein glattes Gesicht.
BELIEBTE BARTÖLE
Dennoch zeigen Studien, dass Frauen Männer mit Bart oftmals als attraktiver oder „sexier“ als ihre bartlosen Kumpanen einstufen. So kam eine Studie der University of Queensland, bei der 8520 Frauen befragt wurden, zu dem Ergebnis, dass Männer mit längeren oder kürzeren Stoppeln als attraktiver galten, als diejenigen, die rasiert waren. Ausnahme hierbei: Der Rauschebart, der als weniger schön eingestuft wurde. In Deutschland ist es ähnlich: Eine Umfrage von myBody.de aus dem Jahr 2016 ergab, dass nur 21 Prozent der befragten Frauen glatt rasierte Männer als attraktiv beurteilen. Am beliebtesten war der Drei-Tage-Bart, der den Männern anscheinend ein leicht abenteuerliches und raues Aussehen verleiht. Aber auch hier zeigte sich, dass der Barttyp bei der Attraktivität eine große Rolle spielt: Bartstile wie de Schnauzer oder der Ziegenbart kamen weniger gut an und auch den Vollbart bewerteten nur 10 Prozent der Frauen als schön.
Fazit: Die Mehrheit der Frauen findet den Bart gut – es kommt aber darauf an, was für ein Barttyp es ist. Der Drei-Tage-Bart hat hier eindeutig die Nase vorn.
MYTHOS 2: EIN VOLLER BART IN EINEM MONAT
Die Stoppeln im Gesicht des Mannes sind unaufhaltsam und manch einem mag es so erscheinen, als würden die Haare in rasantem Tempo wachsen. Tatsächlich wachsen Barthaare aber genauso schnell wie das Haupthaar. Rund 0,33 mm pro Tag wächst dein Bart im Allgemeinen – das sind ungefähr 1 cm im Monat. Natürlich variiert die Geschwindigkeit von Mann zu Mann: Manch einer hat mehr als 1 cm Bartwuchs, der andere muss sich mit weniger begnügen. Hier spielen Genetik und Ernährung eine wichtige Rolle, aber auch bei den besser begünstigten Männern ist ein Bart keineswegs in nur vier Wochen ausgewachsen. Das dauert eher mehrere Monate. Geduld ist gefragt – vom Minimum von sechs Wochen bis hin zu drei Monaten für den perfekten Vollbart.
MYTHOS 3: BÄRTE LASSEN DICH UNGEPFLEGT AUSSEHEN
Gerade zu Beginn musst du dir vielleicht häufiger Kommentare anhören, dass du mit deinem Bart ungepflegt aussiehst. Aber Bart ist immer noch Trend und steht vielen Männern sehr gut, ohne dass sie ungepflegt wirken. Oder sehen Jude Law, Hugh Jackman und Johnny Depp mit Bart etwa ungepflegt aus? Es kommt nicht darauf an, dass man Gesichtsbehaarung im Gesicht hat, sondern darauf, was man damit macht.
PRODUKTE FÜR DIE BARTPFLEGE
Ein Bart, der nicht mit Bartbutter, Bartöl und Kamm gepflegt wird, erscheint naturgemäß borstig und struppig und kann mitunter schlampig aussehen. Wer den Bart also mit den richtigen Pflegeprodukten pflegt und sauber hält, braucht sich keine Sorgen zu machen, dass er mit Bart „schäbig“ aussieht – im Gegenteil, ein geschmeidiger Bart verhilft zu einem männlich-markanten Aussehen.
Übrigens: Die Ursache für juckende Bärte ist zu wenig Feuchtigkeit. Hilf hier mit Bartbalsam oder Bartöl nach, damit Haut und Haare optimal mit Feuchtigkeit versorgt werden. Quasi „nebenbei“ helfen die Produkte auch aus der Reihe tanzende Härchen wieder an Ort und Stelle zu rücken und ein geschmeidiges und weiches Gefühl zu entfalten.
MYTHOS 4: DAS BARTHAAR WÄCHST NACH DER RASUR DICKER.
Dass das Barthaar nach der Rasur dichter ist und auch schneller wächst, ist vermutlich der am weitesten verbreitete Mythos in Bezug auf die Barthaare. Aber kann das stimmen? Verhilft die Klinge dem Gesichtshaar zu schnellerem Wachstum? Wenn du allein durch die Rasur eine bessere Bartstruktur hättest, dann bräuchte es wohl kaum Bartwuchsmittel und ähnliche Produkte, oder?
Tatsächlich wächst ein Bart nicht schneller oder wird gar dichter, wenn man ihn rasiert. Bereits 1928 wurde der Mythos, dass die Barthaare mit häufigem Rasieren schneller wachsen, widerlegt und seitdem in zahlreichen weiteren Studien bestätigt. Dennoch hält sich diese Legende hartnäckig. Auch die Dichte der Barthaare wird nicht durch die Rasur beeinflusst – das ist und bleibt eine genetische Angelegenheit.
Eine Rasur lässt den Bart aber gepflegter aussehen: Die stumpfen Enden können durch das dunklere Aussehen den Eindruck eines dichteren Bartes erwecken – auch weil längere Barthaare zum Ende hin dünner werden – das ist eine praktische optische Illusion, aber bedeutet nicht, dass es tatsächlich so ist.
MYTHOS 5: MIT ZWANZIG IST DEIN BART „FERTIG“
Der Bartwuchs beginnt mit der Pubertät und wenn diese abgeschlossen ist, denken die meisten Männer, dass auch der Bartwuchs seine „Höchstleistung“ erreicht hat. Den Bart, den man mit zwanzig hat, hat man ein ganzes Leben lang. Stimmt das? Mitnichten! Der Bart ist nicht mit zwanzig ausgewachsen, sondern kann im Laufe des Lebens an Volumen zunehmen und an bisher „kahlen“ Stellen anfangen zu wachsen. Tatsächlich kann es bin in die deine 50er dauern, bis der Bart vollständig ausgewachsen ist – die Haare können mit der Zeit dichter und dicker werden.
BARTSHAMPOOS
Wie dein Bart letztendlich aussieht, ist hautsächlich der Genetik zuzuschreiben. Wenn dein Opa einen Rauschebart hatte und du mit Anfang zwanzig noch mit einem Bart mit Lücken herumläufst, brauchst du dir keine Sorgen zu machen: Dein Bart hat noch Zeit sich zu seiner vollen Blüte zu entfalten. Wem nicht so gute Gene in die Wiege gelegt wurden, kann dennoch auf einen schöneren Bart mit dem Alter hoffen – nur sollte er seine Erwartungen ein wenig „runterschrauben“.
Übrigens: Wer sich einen Bart wachsen lassen möchte und nach vielen Wochen immer noch kahle Stellen im Bart hat, braucht sich ebenfalls nicht zu sorgen. Im Allgemeinen füllen sich diese Stellen auf – es dauert eben eine gewisse Zeit, bis der Vollbart steht.
Hast du das eine oder andere Klischee erkannt oder warst dem einen oder anderen Mythos vielleicht sogar selbst erlegen? Welche Mythen kennst du noch in Bezug auf den Bart? Bist du selbst der Beweis, dass die obigen Mythen nicht stimmen? Schreibe uns in den Kommentaren von deinen Erfahrungen.